Die Honig-Frühernte ist in diesem Jahr vielerorts ausgefallen. Grund war das regnerische Wetter. Dabei hatte das Jahr zunächst gut begonnen. Der März war mild und sonnig, dann gab es aber einen langen Kälteeinbruch im Mai mit viel Regen. Die Bienen konnten nicht ausfliegen und haben das zuvor gesammelte Futter gleich wieder aufgebraucht.

Erschwerend kam dieses Jahr auch das frühe Blühen vieler Pflanzen hinzu. Der Raps, der sonst nach Kirsche und Apfel blüht, fiel regional in die Obstblüte hinein. In dieser Situation kommt zu schnell zu viel Nektar für die Bienenvölker, die noch gar nicht stark genug sind, diese Mengen zu verarbeiten.

Jetzt im Sommer wird die Honigernte durch den unliebsamen Zucker Melezitose erschwert. Der Honig, den die Bienen in den Zellen lagern, ist kristallisiert und hart.

Das Problem: Der Imker bekommt den harten Honig nicht aus den Zellen heraus. Normalerweise ist Honig flüssig und der Imker kann ihn mit einer Honigschleuder leicht ernten. Der sogenannte Zementhonig bleibt jedoch in den Zellen stecken. Versucht der Imker, die Honigwaben zu schleudern, zerbrechen diese lediglich.

Der Zementhonig kommt hauptsächlich von Fichten. Normalerweise begünstigt ein trockenes, heißes Frühjahr das Auftreten von Melezitose. Nachdem das Frühjahr 2024 in Süddeutschland jedoch kalt und verregnet war, wurden viele Imker vom Zementhonig überrascht.

Allerdings können die Bienen ihn im Winter nicht lösen und würden trotz gut gefüllter Honigwaben verhungern. Es gibt also immer noch viel für uns zu tun.