Meine Bienenvölker wohnen in einem Bienenstock (Beute) mit zwei oder drei Stockwerken (Zargen). In der unteren Zarge sorgen die Bienen für Nachwuchs. Die Königin legt dort Eier (Stifte) in die Wachswaben. Diese haben die Arbeiterinnen zuvor auf den Rähmchen gebaut. Nun kümmern sie sich um die Brutpflege. Ein Absperrgitter verhindert, dass die Königin in das obere Stockwerk gelangt. Dort wird nicht gebrütet. Die Reste der Brutpflege wie Puppenhäute, Kot sollen unten im Brutraum bleiben. Durch das Gitter können nur die Arbeiterinnen. Sie lagern oben in den Honigraum den gesammelten Honig ein.

Bei der Honigernte wird der Honigraum abgenommen und die Rähmchen mit den Honigwaben zum Schleudern gegeben. Die ausgeschleuderten Waben setze ich bei Bedarf in den Honigraum oder unten in den Brutraum. Defekte Waben oder Wachsreste schmelze ich zur Zeit noch ein. Daraus möchte ich einmal Kerzen herstellen. Bislang dient das Germeringer Wachs aber als Basis für eine Erkältungscreme und es wurde für Wachstücher verwendet.

In den Waben aus dem Brutraum sammeln sich nach und nach die Brutreste. Das Wachs wird bräunlicher. Kann man die eigene Hand hinter der Wabe nicht mehr durchscheinen sehen, werden sie eingeschmolzen. Diese Brutwaben werden aber nie oben in den Honigraum eingesetzt. Durch diesen Ablauf erneuere ich nach und nach die Wachswaben in der Beute.

An einem Putztag im Spätsommer reinige ich die Holzrähmchen. Das geht sehr gut mit Bunsenbrenner und Stockmeißel, dem Universalwerkzeug in der Imkerei. Durch das Abflammen werden Reste von Honig, Wachs und Propolis verbrannt und Keime sehr gut abgetötet. Einige Imker reinigen und desinfizieren mit einer Natronlauge. Mit dem Hintergrund eines Studiums der Mikrobiologie erscheint mir das aber nicht notwendig und wäre z. B. nach den Demeter Richtlinen zur Bienenhaltung auch nicht erlaubt.

Es riecht angekokelt und nach kandiertem Zucker. Das lockt hungrige Gäste an.

Eine schöne Winterbeschäftigung ist die Vorbereitung der Rähmchen für das nächste Honigjahr.  Die meisten der Rähmchen sind gedrahtet. Dieser Edelstahldraht wird in eine Wachsplatte, der sogenannten Mittelwand eingelötet. Die Bienen können dann auf beiden Seiten der Mittelwand Waben bauen. Draht und Mittelwand sollen für Stabilität der Honigwabe vor allem beim Honigschleudern sorgen.

Andere Rähmchen enthalten weder Draht noch Mittelwand. Hier bauen die Bienen, wie sie möchten. Man nennt dies Naturwabenbau. Eine solche Wabe würde aber beim Schleudern zusammen brechen. Die Wachsstückchen müssten dann mühsam aus dem Honig herausgefiltert werden.

Bei einigen Rähmchen muss der Draht mit einem Wabendrahtspanner nachgezogen werden. Da der Draht vier Mal durch das Holz gezogen wird, freut sich beim Spannen der Drähte mein Bassistenherz.

Zurzeit verwende ich noch kein eigenes Wachs für die Wachsplatten. Ich beziehe die Wachsplatten beim Händler. Das Wachs soll natürlich schadstoffgeprüft sein und keine Pestizidrückstände enthalten. 25 Euro kostet uns ein 1 kg Wachs guter Qualität. Das sind ungefähr 12 bis 13 Platten für Mittelwände.

Eine Wachsplatte platziere ich nun auf den gespannten Rähmchendraht. Mit einem Einlöttrafo lege ich eine Spannung an den Draht. Dieser erwärmt sich und dann das Wachs, so dass die Platte einsinkt. Die Wachsplatte wird eingelötet. Hier ist höchste Aufmerksamkeit gefragt, sonst fällt die Wachsplatte durch den Rahmen durch und sie ist in Streifen geteilt.

Meine Zargen können 10 Rähmchen fassen. Die Lötarbeiten benötigen also etwas Zeit, bis genügend Rähmchen vorbereitet sind.

Rähmchen ohne Draht und Mittelwand verwende ich nur im Brutraum. Die Bienen bauen hier die etwas größeren Waben für die männlichen Bienen, die Drohen. Die Drohenrähmchen können schnell durch eine Markierung mit einem Reißnagel oder Kennzeichnung mit dem biologischen Zeichen für männlich identifiziert werden. Man kann sich aber auch die Stelle aufschreiben, an der der Drohenrahmen sitzt.  Bei meinen 10 Rähmchen ist das entweder Stelle Nummer 2 oder 9.

Einen besonderen Rahmen für den Honigraum hatte ich in den Winterferien gebastelt. Damit möchte ich gerne Wabenhonig gewinnen. Doch davon ein anderes Mal.

Die Rähmchen sind vorbereitet, nun darf der Frühling kommen.